In der Eurythmie (Bewegungskunst entwickelt von Rudolf Steiner) werden auf einfache, aber fantasievolle Weise die Bewegungen nach den Gesetzen der Sprache und Musik gestaltet.
Die Eurythmie findet an einem Vormittag in der Woche getrennt für beide Kindergartengruppen statt und wird von einer externe Eurythmistin durchgeführt. Den Jahreszeiten angepasste Verse, Märchen und Geschichten in poetisch-rhythmischer Sprache bilden den Inhalt der halben Stunde.
Die Lebenselemente des kleinen Kindes sind Freude, Bewegungsdrang und Nachahmung. Das Kind kann, wie selbstverständlich, in die eurythmisch-bildhaften Bewegungen und Gebärden eintauchen. Dabei wird seine Fantasie auf das Schönste angeregt.
In der Sprache gibt es verschiedene Klänge: Stoßlaute, Blaslaute, Zitterlaute und Wellenlaute. Diese verschiedenen Klänge werden in der Eurhythmie in fein differenzierten Bewegungen mit den Armen, Händen und Fingern gestaltet. Mit den Beinen und Füßen werden kräftige, zarte, große, kleine, laute und leise Schritte ausgeführt. So wird die ganze Gestalt durchbewegt. Diese feinen Bewegungen sind eingeflochten in verschiedene Geschichten und Märchen. Die Kinder drücken mit ihren Händen die unterschiedlichsten Tätigkeiten aus: kochen, backen, Holz hacken, Edelsteine hämmern, ein Ritterschwert schmieden, nähen, essen, Äpfel auflesen, Schneemann bauen etc. Sie bewegen sich als schöne Prinzessin, fliegen als Vöglein, tanzen im Schloss zur Hochzeit, kämpfen gegen den Drachen, trippeln als Mäuschen, hüpfen als Häschen usw. Die Füße gehen leise, wenn wir uns an eine Hexe heranschleichen und dürfen als Pferdchen galoppieren und traben.
Die Geschehnisse der Geschichten werden mit dem ganzen Körper bewegt. Dies alles geschieht rein aus der Nachahmung.